Die eigene Solaranlage auf dem Dach – worauf müssen Einsteiger achten?
Haben Sie sich jemals gefragt, ob die Investition in eine Solaranlage auf Ihrem Eigenheim wirklich rentabel ist? Die Antwort könnte Sie überraschen! Mit durchschnittlich 4,56 Sonnenstunden pro Tag auf den Dächern deutscher Häuser scheinen die Voraussetzungen gut, um von der Solarenergie zu profitieren1. Doch als Einsteiger im Bereich Solaranlagen gibt es einige grundlegende Dinge zu beachten.
Zunächst sollten Sie wissen, dass Solaranlagen Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom umwandeln. Dies ist mit Hilfe von Solarmodulen, Wechselrichtern und einer fachgerechten Installation möglich. Interessanterweise gibt es auch Lösungen für kleine Flächen wie Balkone oder Terrassen, falls Sie keine großen Dachflächen haben. Dank des Solarpakets I der Bundesregierung hat sich das EEG in letzter Zeit geändert, was auch Auswirkungen auf die Photovoltaikanlagen hat. Aktuell liegt die Einspeisevergütung für überschüssigen Strom bei 8,11 Cent pro Kilowattstunde, sofern die Anlagenkapazität 10 Kilowatt-Peak nicht überschreitet2.
Ob eine Photovoltaikanlage lohnend ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen unter anderem der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms und die geltenden Einspeisevergütungen. Es wird empfohlen, den Großteil des produzierten Stroms selbst zu verbrauchen, um die Rentabilität zu maximieren1. Im Vergleich dazu hat die Einspeisevergütung seit zehn Jahren eine signifikante Abnahme erlebt und liegt nun bei rund 7,8 Cent pro Kilowattstunde, wenn der Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird1.
Für Einsteiger ist es daher unerlässlich, sich vor der Installation einer Photovoltaikanlage umfassend zu informieren und grundlegendes Wissen zur Funktionsweise und den Vorschriften zu erwerben. Damit sind Sie bestens gerüstet, um den idealen Einstieg in die Solarenergie zu finden und die nachhaltigen Vorteile dieser Technologie zu nutzen. Bei weiteren Fragen oder zur Beratung empfiehlt sich die Kontaktaufnahme mit der Verbraucherzentrale oder einem spezialisierten Fachbetrieb.
Was ist Photovoltaik und wie funktioniert sie?
Die Photovoltaik Funktionsweise basiert auf der Umwandlung von Sonnenlicht in elektrischen Strom durch Solarmodule. Diese Technologie gehört zu den wichtigsten Standbeinen der Energiewende. In Deutschland waren bis Februar 2024 etwa 3,7 Millionen Photovoltaiksysteme installiert3. Etwa 95 Prozent aller Solarzellen arbeiten mit dem Halbleiter Silizium, der aus Quarzsand gewonnen wird4. Der Anteil der Solarenergie am Bruttostromverbrauch in Deutschland stieg von 9,1 Prozent im Jahr 2021 auf aktuell 12,4 Prozent3.
Grundlagen der Photovoltaik
Die industrielle Produktion von Photovoltaik begann 1954, obwohl die Stromerzeugung aus Sonnenlicht bereits im 19. Jahrhundert erforscht wurde4. Monokristalline Module bieten einen Wirkungsgrad von bis zu 22 Prozent, während polykristalline Module bis zu 20 Prozent erreichen können4. Neuere Materialien und Hybridlösungen wie Perowskite könnten den Wirkungsgrad von PV-Modulen weiter erhöhen4.
Photovoltaikanlagen sollten idealerweise nach Süden ausgerichtet und mit einem Neigungswinkel von 30 Grad installiert werden3. Private Haushalte können durch den Einsatz von Solartechnik selbst Strom produzieren und durch erneuerbare Energien zur Reduzierung der CO₂-Emissionen beitragen. Die Kosten für die Erzeugung von Solarstrom liegen zwischen 10 und 15 Cent pro kWh3.
Solaranlage vs. Solarthermie
Sowohl Photovoltaikanlagen als auch Solarthermieanlagen nutzen die Sonnenenergie, unterscheiden sich jedoch in der Anwendung. Während Photovoltaik zur Stromerzeugung dient, wandelt die Solarthermie Sonnenlicht in Wärmeenergie um. Solaranlagen sind in der Regel mit Solarmodulen, Wechselrichtern und einem Batteriespeicher ausgestattet. Der Eigenverbrauch kann durch einen Solarstromspeicher von 30 auf bis zu 80 Prozent gesteigert werden4. Ein klassisches Einfamilienhaus benötigt je nach Stromverbrauch einen Speicher mit einer Kapazität zwischen 5 und 15 kWh4.
Im Vergleich dazu konzentriert sich die Solarthermie auf die Erzeugung von Wärme, die zur Heizung von Wasser und Wohnräumen verwendet wird. Beide Technologien tragen zur Nutzung erneuerbarer Energien bei und unterstützen die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
Kriterium | Photovoltaik | Solarthermie |
---|---|---|
Anwendung | Stromerzeugung | Wärmeerzeugung |
Hauptkomponente | Solarmodule | Kollektoren |
Effizienz | Bis zu 22% (monokristallin) | 50-70% |
CO₂-Emissionen | Kompensiert nach 2 Jahren3 | Keine während des Betriebs |
Anforderungen und Voraussetzungen für die Installation einer Solaranlage
Die Installation einer Solaranlage erfordert sorgfältige Planung und Beachtung spezifischer Bedingungen. Eine zentrale Voraussetzung ist eine nahezu verschattungsfreie Dachfläche, da Verschattungen den Ertrag einer Photovoltaikanlage erheblich mindern können5. Eine stabile Dachfläche ohne Asbest ist ebenfalls entscheidend, um die Sicherheit und Langlebigkeit der Anlage zu gewährleisten.
Der optimale Neigungswinkel für die Photovoltaikanlage beträgt zwischen 30 und 50 Grad, was die Effizienz der Energiegewinnung maximiert5. Dächer, die nach Osten oder Westen ausgerichtet sind, können eine bis zu 20% geringere Energieproduktion aufweisen als Süddächer, bieten jedoch den Vorteil, die Stromproduktion über den ganzen Tag zu verteilen und den Eigenverbrauch zu erhöhen5. Bei Installationen auf Flachdächern müssen außerdem das Gewicht und die Windlasten berücksichtigt werden, um die Struktur zu schützen5.
Dachflächen sollten bestmöglich ausgenutzt werden, um den Ertrag der Solarmodule zu maximieren5. Netzgekoppelte Photovoltaikanlagen können mit einem Stromspeicher ausgestattet werden, um den Eigenverbrauch zu erhöhen und die Nutzung des erzeugten Stroms zu optimieren5. Außerdem bieten neue Dacheindeckungen die Möglichkeit, die Photovoltaikanlage ins Dach zu integrieren, was sowohl ästhetisch als auch funktional von Vorteil sein kann5.
Weiterhin sollte man sich über Förderungen wie die Einspeisevergütung nach dem EEG 2023 informieren, die die Amortisierung erleichtern können. Günstige Kredite stehen ebenfalls für den Erwerb einer Photovoltaikanlage zur Verfügung. Eine umfassende Beratung durch eine Verbraucherzentrale oder die Nutzung von Online-Tools wird empfohlen, um individuelle Konditionen und wirtschaftliche Aspekte zu prüfen sowie die geeignetsten Angebote zu finden. Eine nützliche Checkliste der Voraussetzungen findet sich zum Beispiel auf Solaranlage Ratgeber.
Die richtige Größe und Ausrichtung der Solaranlage
Die Größe und Ausrichtung Ihrer Solaranlage sind entscheidende Faktoren für ihre Effizienz. Die Fläche Ihres Daches und Ihr durchschnittlicher Stromverbrauch sind wichtige Überlegungen bei der Bestimmung der richtigen Größe der Anlage. Die Ausrichtung sollte nach Süden erfolgen, um die maximale Sonneneinstrahlung zu erhalten. Wenn dies nicht möglich ist, können auch nach Osten oder Westen ausgerichtete Anlagen gute Ergebnisse erzielen. Beachten Sie auch mögliche Verschattungen durch umliegende Bäume oder Gebäude, da diese die Leistung Ihrer Anlage beeinträchtigen können.
Netzeinspeisung und Einspeisevergütung
Eine Solaranlage ermöglicht Ihnen nicht nur die direkte Nutzung von Sonnenenergie, sondern auch die Einspeisung überschüssigen Stroms ins öffentliche Netz. Dieses Konzept wird als Netzeinspeisung bezeichnet. Dabei erhalten Sie eine Einspeisevergütung für den ins Netz eingespeisten Strom. Die genaue Höhe der Einspeisevergütung variiert je nach Land und Region. Informieren Sie sich bei Ihrem Energieversorger über die aktuellen Vergütungssätze und rechtlichen Bestimmungen.
Solarbatterien und Eigenverbrauchsoptimierung
Solaranlagen mit Speicher, wie Solarbatterien, gewinnen an Popularität. Mit einer Solarbatterie können Sie den überschüssigen Solarstrom speichern und später verwenden, wenn die Sonne nicht scheint. Dies erhöht Ihren Eigenverbrauch und reduziert die Abhängigkeit vom öffentlichen Netz. Durch den Einsatz von intelligenten Energiemanagementsystemen können Sie den Eigenverbrauch weiter optimieren, indem Sie den Energieverbrauch in Ihrem Haushalt analysieren und anpassen. Indem Sie den Stromverbrauch von energieintensiven Geräten wie Waschmaschinen, Trocknern oder Klimaanlagen mit dem Zeitpunkt der höchsten Sonneneinstrahlung abstimmen, maximieren Sie die Nutzung des selbst erzeugten Solarstroms.
Solaranlagen mit Speicher: Effizienzsteigerung und Unabhängigkeit
Die Integration eines Speichersystems in Ihre Solaranlage bietet eine Reihe von Vorteilen. Durch die Speicherung überschüssigen Stroms können Sie Ihren Eigenverbrauch erhöhen und somit Ihre Stromkosten weiter reduzieren. Insbesondere in den Abend- und Nachtstunden, wenn die Sonneneinstrahlung niedrig oder nicht vorhanden ist, können Sie auf den gespeicherten Solarstrom zurückgreifen. Dies führt zu einer höheren Unabhängigkeit von Stromversorgern und steigert die Versorgungssicherheit in Ihrem Haushalt. Eine Solaranlage mit Speicher stellt somit eine gute Ergänzung zu Ihrem Eigenheim dar.
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